Ueber den ersten Grünspargel hatte ich ja vor ein paar Wochen schon berichtet. Nun haben wir den aber vor ~3 Wochen dick unter eine Heuschicht gepackt, wegen der Unkraut-Unterdrückung. Letztere war durchaus erfolgreich. Nur kam seitdem kein Spargel mehr heraus. Heute dann mal drunter geschaut, und was sehe ich: Weißen Spargel! Nun klar, ohne Licht, wird er nicht grün! Zum Glück auch (denke ich im Moment) treibt er nur langsam aus, da wir die letzten Nächte Frost hatten. Soll sich lieber mal an unsere Schwäbisch-Sibirien gewöhnen und lieber was langsamer wachsen… 🙂
Hallo Stefan, ich wieder 🙂 Wie hast du den Spargel im Waldgarten integriert? Wächst er in langen Reihen oder eher auf einer Fäche? Hast du etwas untergepflanzt? Ich habe irgendwo gelesen, (Wald-)Erdbeeren kämen dafür in Frage. Ich überlege gerade, wie ich den Grünspargel in unserem Waldgarten einbauen könnte.
Wir haben drei Reihen gemacht, recht enger Abstand zwischen denen (pfft, 60cm? normalerweise wird 1,25m oder so gemacht). Unterpflanzung habe ich noch nicht, deswegen das Heu. Noch unsicher, was gut dazu passt. Täte es gerne mit Weißklee machen. Mal schauen.
Zitat Stefan: „Noch unsicher, was gut dazu passt.“
Es passt alles, was nicht zur selben Pflanzenfamilie Spargelgewächse (Asparagaceae) gehört (das sind außer dem Spargel aber nur wenige Zierpflanzen) und was nicht zu hoch wächst und zu viel Schatten wirft, weil Spargel es ja sonnig mag. Spargel mag eher trockenen Boden. Ich würde also keine Pflanzen direkt daneben pflanzen, die man viel bewässern muss, sonst könnten bei tonigem/lehmigem Boden die Wurzeln der Spargelpflanzen faulen.
Weißklee sollte gut funktionieren, dieser ist ein dichter Bodendecker (und vermindert damit die Bodenerosion) und wächst nicht zu hoch. Klee reichert (wie andere Leguminosen auch) den Boden über die Wurzelknöllchen mit Stickstoff an. Dieser Stickstoff steht dann teilweise auch für andere Pflanzen (z. B. Gemüsearten, welche viel Stickstoff brauchen), die auf der gleichen Fläche wachsen, zur Verfügung. Bienen und besonders Hummeln freuen sich über die Kleeblüten.
Eigentlich komisch, dass in Deutschland und Österreich die meisten Menschen weißen (also gebleichten) Spargel bevorzugen. Viellicht kommt das noch aus früheren Jahrhunderten, wo Spargel sehr teuer war und nur von Reichen aus dem Adel und später auch aus der Bourgeoisie gegessen wurde. Diese bevorzugten bis etwa zum Anfang des 20. Jahrhunderts gebleichte Gemüse, denn grünes Gemüse galt damals als „Arme-Leute-Essen“.
In anderen europäischen Ländern (wie z. B. dem Mittelmeer-Anrainerstaaten und Großbritannien) isst man nur grünen und violetten Spargel. Grüner und violetter Spargel ist sogar gesünder, denn beide haben deutlich mehr Vitamine als weißer Spargel. Durch Sonnenlicht bildet Spargel neben Chlorophyll z. B. mehr Provitamin-A (Beta-Carotin) und mehr Vitamin C.
Pflanzen unter einer Mulchschicht aus Heu müssten langsamer wachsen als Pflanzen auf nicht gemulchtem Boden, der sich in der Frühlingssonne schneller erwärmt.
Nur wenn die Mulchschicht aus Heu sehr dick ist oder darunter noch frischer Kompost oder Mist ist, kann durch Verrottung viel Wärme entstehen, welche durch die darüberliegende Heu-Schicht kaum nach oben entweicht.
Dieser Effekt wurde früher in Mistbeeten genutzt, man hat eine Art Hochbeet-Kasten, welcher oft direkt an die Südseite des Hauses gestellt wurde, im Herbst mit relativ frischem Pferdemist min. 40 bis 60 cm hoch eingefüllt, darauf kamen ca. 30 cm reife Komposterde oder normale Erde. Der Kasten wurde über den Winter mit Stroh, Heu und/oder Reisig abgedeckt. Die Verrottung des Mistes erwärmt über viele Monate hinweg den Boden im Mistbeet. Im Frühling (ca. ab März/Anfang April) hat man die Mulchschicht entfernt und in die warme Erde Gurken, Kürbis/Zucchini oder sogar Zuckermelonen (Cucumis melo) gesät oder Jungpflanzen gepflanzt.
Vorher hat man an den Seiten und von oben hat wie bei einem Frühbeet Glasscheiben (z. B. alte Fenster) angebracht, die man bei Nachtfrost (bis ca. Mitte Mai, in ungünstigen Lagen bis Ende Mai) und bei kaltem, windigem Wetter geschlossen hielt und bei warmem, sonnigen Wetter tagsüber öffnete. Die Pflanzen ließ man dann im Mistbeet groß werden. Nur wenn sie zu eng beieinander standen, hat man einige Jungpflanzen später nach Ende der letzten Nachtfröste in ein normales Beet gepflanzt.
Gewächshäuser ohne Heizung hat man ebenfalls wie oben beschrieben durch Mist erwärmt und konnte dadurch im Frühling eher Pflanzen im Gewächshaus kultivieren.