Ewiger Kohl – ein starkes Geschöpf

Ich find ihn sehr lecker, den Ewigen Kohl. Nur dass er bisher bei mir nicht so richtig ewig war. Aus mir noch nicht ganz so verständlichen Gründen hat er sich noch nicht langfristig etablieren können. Bin gespannt was diese schöne Pflanze machen wird.

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Wenn der Ewige Kohl sich noch nicht langfristig etablieren konnte, könnte das an Nacktschnecken liegen? Ich kenne einen Garten, wo vom Ewigen Kohl nur noch der angefressene Stängel übrig war, alle Blätter waren abgefressen. Kurz darauf war die Pflanze ganz tot.

Es könnte auch an Kohlfliegen liegen. Besonders frischere Komposterde um Kohlpflanzen kann Kohlfliegen anlocken. Deren Larven fressen sich durch die Wurzeln und Stängel u. bringen die Pflanze zum Welken und Absterben (wenn der Stängel befallen ist, oft begleitet von fauligem Geruch).
Gegen Kohlfliegen kann man Kohlkragen aus Pappe basteln: Man schneidet ein Stück Pappe (ca. 10 x 10 cm) von außen so ein, dass man es auf Bodenhöhe um den Stängel der Kohlpflanze herumlegen kann. Kohlpflanzen legen ihre Eier normalerweise auf den Boden rund um den Wurzelhals der Kohlpflanze, die Larven schlüpfen u. wandern über den feuchten Boden zu den Kohlwurzeln, in die sie sich hineinfressen. Mit der Pappe auf dem Boden rund um den Stängel legen die Kohlfliegen ihre Eier auf die Pappe, wo sie vertrocknen.

Auch Staunässe im Boden kann Kohlpflanzen zum Absterben bringen. z. B. wenn man schweren Ton- o. Lehmboden hat und es im Winter viel regnet.

Auf saurem Boden kann Kohlhernie Kohl zum Absterben bringen. Kohlhernie erkennt man an knolligen Wucherungen an den Wurzeln. Da die Erreger sauren Boden brauchen, kann man der Kohlhernie vorbeugen, in dem man Kalk in den Boden einarbeitet, so dass der pH-Wert bei über 7 liegt.

Statt Ewigem Kohl könnte man mal Helgoländer Wildkohl probieren. Das ist die wilde Stammform des Grünkohls u. des Palmkohls.
Ich habe Helgoländer Wildkohl im Garten. Man kann die Blätter auch ohne vorherige Frosteinwirkung essen. Auch die Blütenknospen sind essbar, sie schmecken ähnlich wie Brokkoli. Helgoländer Wildkohl wächst in der Natur auf Felsen und Schutt und hat (auch im Garten) eine tiefe Pfahlwurzel, so dass ältere Pflanzen längere Trockenphasen gut überstehen.
Im Winter haben die Pflanzen 3 Wochen Dauerfrost mit bis zu -22 °C ohne Schneedecke problemlos überstanden.
Nacktschnecken fressen ab und zu die Blätter mal etwas an, das hält sich aber im Grenzen.

Helgoländer Wildkohl blüht im 2. oder 3. Jahr. Die großen gelben Blütenstände locken sehr viele (Wild-)Bienen an. Nach der Samenbildung leben die meisten Pflanzen weiter.
Helgoländer Wildkohl sät sich auch gern selbst im Garten aus. Dort wo sie nicht stören, lässt man die Jungpflanzen einfach wachsen. An anderen Stellen gräbt man sie aus und pflanzt sie um.

Ab und zu stirbt mal eine ältere Pflanze (z. B. durch Staunässe im Winter). Aber da Helgoländer Wildkohl sich auch selbst aussät, bleibt eigentlich immer genügend im Garten.

Auf gutem Boden (vor der Pflanzung reifer Kompost eingearbeitet) kann Helgoländer Wildkohl sehr groß werden. Die größte Pflanze wurde ca. 1,8 m hoch und ca. 1,5 m breit, die Blätter waren bis zu 60 cm lang. Zur Blütezeit können die Pflanzen auch knapp über 2 m hoch werden.
Es empfiehlt sich, die Pflanzen an einem stabilen Stab anzubinden bzw. sie mit Stäben zu stützen. Bei starkem Sturm oder starkem Schneefall mit Nassschnee können Pflanzenstängel sonst umbrechen.

Danke für die ausführlichen Infos! Super. Ja, wir haben leider ziemlich schweren Boden – mit einer gewissen Neigung zur Staunässe… Das wird den mehrjährigen Kohlsorten nicht ganz so gut tun, wobei der Meerkohl und Helgoländer Kohl im Gegensatz zum Ewigen Kohl deutlich besser bisher gewachsen sind.

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